"Kao? Hey, Kaoru. Aufwachen."
Ich öffne meine Augen als ich deine Stimme höre. Du hockst neben mir auf dem Bett, leicht über mich gebeugt & deine Hand ruht auf meiner Schulter, an welcher du bis eben noch leicht gerüttelt hast.
"Na endlich.", grinst du mir frech entgegen.
Es ist solch ein kalter Tag. Ich vernehme ihn schon fast garnicht mehr als solchen. Für mich ist jeder Tag gleich. Jeder Tag bringt dasselbe für mich. Ich tue jeden Tag die selben Dinge, fast schon wie eine darauf programierte Maschine. Ein menschlicher Roboter. Ja, das bin ich.
"NEIN! ....Warum ?? ...WARUUUMMM ??? ..."
Ich hörte deine Schreie bereits als ich aus dem Auto stieg, mit welchem ich voller Eile Toshiyas Anruf folgte.
Kaoru, manchmal habe ich das Gefühl, du bist Leader der ganzen Welt. Und dazu noch mein Leibeigener. Du bestimmender Mistkerl. Und nein, es tut mir grade nicht im geringsten leid dass ich so über dich denke. Zumindest rede ich mir ein, es würde mir nicht leid tun.
Ein windiger Herbsttag. Ich weiss noch, als wäre es gestern gewesen, wie du diese Tage geliebt hast. Du meintest einmal zu mir dass du dich an solchen Tagen ganz besonders konzentrieren könntest . Vor allem was Texte schreiben angeht.
Dieser leere Raum. Nein ... diese verdammt leere Wohnung. Ich wusste von Anfang an dass ich mich bloß selbst damit bestrafe. Mir meine Narben erneut aufreisse, alles wieder ein Stück zurück dränge, obwohl ich es doch fast geschafft hätte.
Ich kann mich noch daran erinnern.
Wie fast jeden Abend sitze ich am Meer, welches nicht weit von meiner Wohnung entfernt liegt, und fange an ein leeres Blatt Papier mit meinem Geschreibsel zu füllen. Ich schreibe über Gefühle, meist die eigenen, über Dinge die mir keine Ruhe lassen wollen.
Ich weiss noch genau wie du warst als wir damals mit der Band anfingen. Du warst zurückhaltend, sogar schon zu still, sodass man niemals erwartet hätte dass aus dir sollch eine Stimme heraus kommen würde. Du sprachst nicht viel, immer nur das Nötigste.
Abend für Abend sitze ich an der selben Stelle des Strandes. Genau wie jetzt auch. Die Stelle, an die du mich damals geführt hast. Jeder Augenblick mit dir an diesem Ort war wundervoll, grade zu magisch um real zu sein. Doch nun..... du bist weg.
Kapitel 1:
Mein pinker Retter
Wie jeden Abend machte sich Toshiya auf den Weg zur Arbeit.
Ein wenig lustlos schlenderte er durch die Innenstadt, in der sich die Bar befand, in welcher er arbeitete.
Kapitel 1
" Die Wahrheit tut weh "
Spät abends in einem Proberaum~
Fast schon Wutentbrannt schrie Kyo, Sänger einer Band, in sein Mikrofon, fast so als hätte dieses kleine Mikrofon schuld an all seinem Leid.
Doch gewiss war diese Vermutung aus der Luft gegriffen.
Das Konzert war ein absoluter erfolg.
Doch nun bin ich dennoch, auf unerklärliche Weise, froh,dass es ein Ende gefunden hat.Ich bin fertig. Fertig und Hundemüde.
Die sengende, rauchgeschwängerte Hitze. Sie legt sich über den gesammten Club. Über mich.